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Im Gespräch mit Rolf Stampfli

Firma: Kuratle & Jaecker AG, Niederbipp

Firmeneintritt: 01.07.2023

Funktion: Verkaufsberater Innendienst Türen

Aus-/Weiterbildungen: Schreiner EFZ, Technischer Kaufmann, Türplaner VST/VSSM

Wohnsitz: Aedermannsdorf/SO

Lieber Rolf, nach deiner Schreinerlehre im Bereich Fensterbau hast du dich zum technischen Kaufmann weitergebildet und konntest während rund zehn Jahren im Familienbetrieb deines Vaters als Projektleiter und Co-Geschäftsführer wertvolle Erfahrungen sammeln. Was war im Jahr 2023 der ausschlaggebende Impuls, dich extern bei der Kuratle Group zu orientieren?
Die Arbeit als Schreiner gefiel mir grundsätzlich sehr gut, weil man in diesem Beruf abends sehen kann, was man geleistet hat. Mit der Zeit musste ich mir eingestehen, dass die Selbstständigkeit weniger zu meinem Naturell passt. In einem Kleinbetrieb muss man zwingend Generalist sein, weil man von der kleinsten Schraube bis zum Firmenfahrzeug für alles zuständig ist. Meine Veranlagung ist eher die des Spezialisten, der auf einem Gebiet bis ins kleinste Detail über alles Bescheid weiss. Hingegen habe ich mich bei Kuratle & Jaecker bewusst nur mit einem 80-Prozent-Pensum anstellen lassen, damit ich meinen Vater in seinem Betrieb wenigstens noch einen Tag in der Woche unterstützen kann. Leider ist er wenige Monate nach meiner Anstellung an Krebs verstorben. Bis heute betreue ich zusammen mit meiner Mutter noch ein paar wenige Stammkunden, dies auch mit der Hoffnung, dass sich doch noch eine geeignete Nachfolgeregelung für den Betrieb finden lässt.

Seit deinem Eintritt bei uns hast du dich im Bereich Türen spezialisiert und letztes Jahr als Klassenbester die entsprechende Weiterbildung als Türplaner VST/VSSM abgeschlossen. Gute Türenspezialisten sind rar auf dem Arbeitsmarkt. Wir sind sehr interessiert, mehr über diese Weiterbildung zu erfahren. Kannst du uns kurz den Inhalt und den Umfang dieser Weiterbildung vorstellen? Was hat dir in dieser Weiterbildungszeit am besten gefallen? 
Die Weiterbildung als Türplaner dient hauptsächlich dazu, das Verständnis und die Zusammenhänge der Türplanung und -herstellung zu verstehen und zu vertiefen. Dies beginnt beim Grundwissen über die verschiedenen Normen, zieht sich über die Bauphysik bis hin zum Brandschutz und zu Sicherheitsthemen. Der Umfang der Ausbildung umfasst acht einzelne Schulungstage an unterschiedlichen Standorten in der Schweiz sowie einen halben Tag für die Abschlussprüfung. Jeder Schulungstag beinhaltet ein eigenes, in sich abgeschlossenes Thema und ist dementsprechend äusserst vollgepackt und intensiv. Am besten haben mir die praktischen Versuche im Prüflabor der Berner Fachhochschule in Biel gefallen. Diese zwei Tage waren für mich speziell eindrücklich. Wir durften zu den Themen Sicherheit und Bauphysik selbst experimentieren. Die Teilnehmenden kamen aus unterschiedlichen Bereichen. Einige waren Schreiner, andere waren Mitarbeitende von Türherstellern und selbstverständlich nahmen auch einige Verkäufer mit einem rein kaufmännischen Berufshintergrund teil. Dieser Erfahrungstransfer aus anderen Bereichen war zusätzlich bereichernd.

Wie würdest du deine Persönlichkeit beschreiben und mit welchen Merkmalen punktest du im Speziellen bei Kunden und Teamkollegen?
Ich bin eher ein ruhiger Zeitgenosse, ausgesprochen zuverlässig und meine Arbeitsweise ist sehr genau. Man könnte mich auch als Perfektionist bezeichnen, der viel Wert auf Details legt. Glücklicherweise kann ich deshalb auch sagen, dass ich eher wenig Fehler mache.

Welche beruflichen Ziele verfolgst du in den nächsten Jahren? 
Zuerst möchte ich das erworbene Wissen vertiefen, verfestigen und natürlich auch anwenden. Eigentlich möchte ich auch nicht zu stark vorausplanen. Sollte zum richtigen Zeitpunkt ein Thema mein Interesse wecken, kann ich mir sehr gut vorstellen, nochmals eine Aus- oder Weiterbildung in Angriff zu nehmen. Ob dies dann eher im Bereich der Technik liegen wird oder sogar etwas Grösseres in Richtung Betriebswirtschaft, lass ich noch völlig offen.

Was wäre ein Leben ohne Träume? Bei welchen Gedanken oder Ideen macht dein Herz Freudensprünge?
Es liegt nicht in meiner Persönlichkeit, eine riesige Freude an kurzfristigen Ereignissen zu haben, wie zum Beispiel Ferien im Ausland. Ich bin eher der Typ, der Freude an langanhaltenden Dingen hat, wie zum Beispiel eine aussergewöhnlich schöne Uhr. Wenn ich ein solches Objekt erwerbe, dann lässt dies sicher mein Herz höherschlagen. Zudem habe ich noch ein Haus, welches ich fortlaufend umbaue oder renoviere. In Momenten, in welchen ein grösseres oder kleineres Projekt abgeschlossen ist, verspüre ich ebenfalls eine grosse Freude.

In deiner Freizeit bist du Tambour im Tambourenverein Laupersdorf-Thal. Im Dezember 2024 durftest du sogar das Vereinspräsidium übernehmen. In welchem Alter hast du dieses Instrument erlernt? Was bedeuten dir heute diese Aktivität sowie der Verein und wie wirkt sich das Beherrschen dieses Instrumentes auf Fähigkeiten in anderen Bereichen aus? 
Erlernt habe ich das Instrument im Alter von sieben Jahren. Die Aktivität sowie der Verein bedeuten mir sehr viel und es ist mit Abstand mein zeitaufwändigstes Hobby. Wenn wir nichts Spezielles auf dem Programm haben, üben wir zwei Mal wöchentlich und in der Zeit vor Auftritten und Wettspielen kann sich dies bis auf

vier Mal wöchentlich steigern. Dieses Hobby hat mir damals auch die Aufnahme in die Militärmusik ermöglicht. Das war für mich eine sehr spannende und eindrückliche Zeit, wenn ich schon nur an die zwei Auftritte in Avenches vor Tausenden von Zuschauern denke. Zusätzlich bin ich auch noch als Juror an den Wettspielen tätig. Eine Fähigkeit, die ich dadurch in andere Lebensbereiche transferieren kann, ist vor allem die Präzision, weil alles technisch, dynamisch und rhythmisch aufeinander abgestimmt ist. Jedes Detail ist sehr genau vorgegeben und es gibt null Spielraum für Improvisation. Hinzu kommt die geschulte Konzentrationsfähigkeit. Last but not least ist das Trommeln auch ein intensives Gedächtnistraining. Wenn wir Wettspiele oder Auftritte haben, trommeln wir alles auswendig ohne Noten.

Die freiwillige Feuerwehr Mittelthal zählt ebenfalls auf deine Einsatzbereitschaft. Gehört diese Tätigkeit zu deinen Leidenschaften oder eher zu deinen Pflichten? Was machst du sonst noch in deinem Privatleben, um neue Energie zu tanken und das Leben zu geniessen? 
Als Leidenschaft würde ich meine Tätigkeit in der Feuerwehr nicht bezeichnen. Für mich ist dies schon eher eine Pflicht. Hingegen lernen wir sehr viel Wertvolles in den Kursen und auch in den Einsätzen. In einem Brandfall spürt man vor allem die Energie, die vom brennenden Objekt ausgeht. Für meinen Job im Verkaufsinnendienst wird somit nochmals verdeutlicht, wie wichtig der Brandschutz tatsächlich ist. Ein anderer wichtiger und schöner Aspekt ist für mich auch das Vertrauen, welches ich in die Kameraden haben muss. Mein Leben geniesse ich sonst auch noch im Sport, beim Fitnesstraining und ich gehe viel wandern. Ich bin meistens in meiner Heimatregion (Naturpark Thal) unterwegs. Manchmal kombiniere ich auch Zugreisen mit Wanderungen. Auf diese Art kann ich sehr gut Energie tanken.

Das Lesen ist ein Hobby von dir. Welche Art Bücher liest du gerne und welches Buch ist aktuell zuoberst auf deiner Hitliste? Um was geht es dabei?
Allgemein lese ich gerne Biografien über Persönlichkeiten wie zum Beispiel den Nike-Gründer Philip Knight oder den Ski-Free-Styler Andri Ragettli. Solche Bücher finde ich sehr interessant. Ansonsten lese ich gerne Sachbücher, in welchen reale Themen vertieft werden wie das Buch «Football Leaks». Dieses setzt sich mit all den Machenschaften auseinander, die sich in der Fussballszene mit Geld hintenrum abspielen. Momentan bin ich gerade an einer aufregenden Krimi-Serie von Silvia Götschi.