Im Gespräch mit Stephan Egger
Firma: Holzwerkstoffzentrum AG (HWZ Schweiz), Niederbipp
Firmeneintritt: 01.05.2022
Funktion: Verkaufsberater Innendienst
Aus-/Weiterbildungen: Hochbauzeichner EFZ, Projektmanagement IPMA
Wohnsitz: Oberbipp/BE
Lieber Stephan, die HWZ Schweiz fungiert als schweizerischer Vertreter renommierter Holzwerkstoffproduzenten aus dem In- und Ausland. Darf ich dich bitten, uns die HWZ Schweiz mit ihrer einzigartigen Produktepalette etwas näherzubringen?
Bei der HWZ betreuen und beliefern wir andere Grosshändler in der Schweiz. Unser Grundsatz besagt, dass wir eine derart umfangreiche und vielseitige Produktepalette anbieten möchten, dass mit unseren Materialien ein Haus von A bis Z gebaut werden kann. Wir beliefern aber ausschliesslich den Grosshandel. Privatpersonen, Architekten, Schreiner etc. sind nicht Teil unseres Kundenstamms.
Samuel Jäggi – CEO HWZ – leitet das Vertriebsbüro der HWZ Schweiz in Niederbipp, von wo aus schweizweit der Fachhandel bedient wird. Als Verkaufsberater Innendienst bist du seit zwei Jahren Teil des sechsköpfigen Verkaufsteams. Was reizt dich besonders an deinem Job?
Mir bereitet die grosse Abwechslung in diesem Job sehr viel Freude. Ich finde es auch sehr spannend, nicht zu wissen, was im Detail hinter der Bestellung steckt. Bei Grossprojekten werden wir zum Teil in das Vorhaben eingeweiht. Das ist aber eher die Ausnahme. Genau dieses gewisse Unbekannte gefällt mir. Bei unserer Arbeit hier im Verkaufsinnendienst in Niederbipp liegt der Fokus mehr auf der professionellen Beratung und der dienstleistungsorientierten Betreuung unserer Kunden und weniger auf dem monetären Aspekt des Verkaufs. Die Kundenanliegen sind divers. Es geht oft um die Qualität der Produkte, aber auch um Zertifikate, bestmögliche Liefertermine, Abklärungen etc. Sollte es uns tatsächlich mal nicht möglich sein, dem Kunden direkt Hilfe zu leisten, gehen wir mit alternativen Lösungsvorschlägen und Tipps auf sein Anliegen ein. Nach dem Motto «Sie wünschen – wir handeln» stehen wir unseren Kunden jederzeit unterstützend zur Seite. Das zeichnet uns aus. Der Kreis schliesst sich, denn indirekt führt eine exklusive Beratung ebenfalls zum betriebswirtschaftlichen Erfolg.
Begeisterung, Leidenschaft und berufliche Weiterentwicklung sind Werte, die dir am Herzen liegen. Wie gelingt es dir, diesen Werten in deinem Arbeitsalltag gerecht zu werden? Welche Ziele verfolgst du aktuell?
Das stimmt so. Begeisterung und Leidenschaft charakterisieren mich. Ich übe diese Tätigkeit erst seit etwas mehr als zwei Jahren aus. «Learning on the job» ist angesagt. Angesichts unseres grossen Sortiments habe ich noch viel zu lernen und meine Neugier für unsere Produkte wird noch lange Zeit nicht gestillt sein. Seit jeher spürte ich eine grosse Leidenschaft für die Materie Holz. Einige Jahre vor meiner Anstellung hegte ich den Wunsch, eines Tages als Mitarbeiter zur Kuratle Group zu stossen. Meine Leidenschaft und Begeisterung nehmen auch nicht ab, wenn es im Arbeitsalltag mal schwierig wird und es darum geht, Reklamationen zu bearbeiten. Im Gegenteil: Das spornt mich erst recht an.
Auch die Kommunikation, sei es schriftlich oder mündlich, scheint eine Begabung von dir zu sein. Gute Fremdsprachenkenntnisse, insbesondere in Französisch, zeichnen dich auf diesem Gebiet zusätzlich aus. Bist du zweisprachig aufgewachsen oder gibt es ein entsprechendes Erfolgsrezept?
Leider bin ich nicht zweisprachig aufgewachsen. Meine Mutter stammt aus dem Kanton Fribourg und sie ist zweisprachig aufgewachsen. Die Hälfte meiner Verwandtschaft wohnt in der Westschweiz und spricht ausschliesslich Französisch. Diese Umstände waren mein grosser Vorteil, denn von klein auf wurde mein Gehör für diese schöne Landessprache geschult. Meine aktiven Französischkenntnisse sind erst später durch den Berufsalltag entstanden. Zum Glück hatte ich damals als Hochbauzeichner einen Chef aus Neuenburg. Wir hatten regelmässig Projekte in der Romandie. Wenn ich zurückblicke, habe ich immer Jobs ausgeführt, in denen meine Französischkenntnisse von grossem Vorteil waren. Hier bei der HWZ wickle ich gute achtzig bis neunzig Prozent meiner Arbeit auf Französisch ab. Aus Spass spreche ich ab und zu auch mit meiner Tochter Französisch in der Hoffnung, dass der Funke auf sie überspringt.
Ein weiteres Steckenpferd von dir ist dein Flair für die Informatik. Nach deiner Erstausbildung zum Hochbauzeichner warst du mehrere Jahre in der Informatik tätig. In welcher Form kannst du deine Kenntnisse und Erfahrungen dieser beiden ausgeübten Berufe in deine aktuelle Tätigkeit bei der HWZ Schweiz einfliessen lassen?
Ehrlich gesagt sind meine Informatikkenntnisse heute nicht mehr auf dem neusten Stand, wie das vor zehn Jahren noch der Fall war. Dieser Bereich entwickelt sich sehr schnell weiter. Mein technisches Verständnis sowie mein Wissen auf diesem Gebiet helfen mir, neue Systeme rasch zu verstehen. Dies kam mir auch beim Stellenantritt bei der HWZ zugute. Gelegentlich kann ich innerhalb vom Team oder auch im privaten Umfeld anderen wertvolle Unterstützung bieten.
Die übliche Belastung bei der Arbeit, sei es durch Preisdruck, enge Terminkalender oder anspruchsvolle Kunden, macht auch vor der HWZ Schweiz nicht Halt. Wie gehst du damit um?
Ganz klar müssen wir auch gewisse Termine einhalten und möglichst schnell Material liefern. Wir unterliegen diesem Zeitdruck wie alle anderen auch. Damit kann ich recht gut umgehen. Wichtig ist mir dabei immer, mit den Kunden gut zu kommunizieren. Zentral ist der Punkt, zeitnah, vorausschauend, transparent und lösungsorientiert zu kommunizieren. Das ist sowohl den Händlern als auch uns sehr wichtig, denn hinter dem Händler steckt immer der Endkunde. Das dürfen wir nie aus den Augen verlieren und im Sinne des Gesamten müssen wir das unbedingt berücksichtigen. Beim Preisdruck ist die Situation etwas differenzierter. Er ist unbestritten vorhanden und wir können nicht anders, als ihn zumindest teilweise weiterzugeben. Dafür haben unsere Kunden auch Verständnis.
Nicht jeder übt nebst seiner Familie gleich zwei spezielle und komplett unterschiedliche Sportaktivitäten aus wie du: der Reitsport und Eishockey. Damit deckst du sportlich sämtliche Jahreszeiten ab. Bestimmt steckt mehr dahinter. Wir sind neugierig auf deine Ausführungen.
Mein Herz schlägt gleichermassen für beide Sportarten. Seit über dreissig Jahren, und somit seit meiner Kindheit, bin ich im Eishockey aktiv. Dies beinhaltet wöchentliche Trainings und Matchs. Aktuell spiele ich in der 4. Liga beim HC Bätterkinden-Koppigen und hüte das Goal. Frei nach dem Motto «Go Hard or Go Home». Zum Reitsport fand ich durch meine Ex-Frau. Sie ist leidenschaftliche Dressurreiterin. Zu Beginn habe ich sie öfters begleitet und irgendwann entschloss ich mich dazu, mich selbst aufs Pferd zu setzen. Ich wollte erfahren, wie sich das anfühlt. Von Anfang an sagte ich ihr aber, dass ich nur als Cowboy reiten werde! Deshalb habe ich mich im Westernreiten weiterentwickelt. Später habe ich das ältere Pferd meiner Ex-Frau übernommen. Übrigens kann man grundsätzlich mit jedem Pferd jeden Reitstil ausüben. Als ich mein erstes eigenes Pferd einschläfern musste, habe ich mir vor neun Jahren ein junges Quarter Horse zugelegt. Dabei handelt es sich um ein typisches Westernpferd. Sein Ursprung liegt in Amerika, von woher sein Vater stammt. Mein «Mr Smart Corason» ist in der Schweiz geboren. Gelegentlich nehme ich mit ihm an Cow-Horse-Days teil. Bei diesen Tournieren geht es tatsächlich um Kühe. Ein Team von drei Reitern haben die Aufgabe, zwei bis drei Kühe von einer Herde aus zu sortieren und gemeinsam durch einen Hindernisparcours zu treiben oder mit dem Lasso einzufangen.
Kinder prägen unser Leben. Du hast eine 8-jährige Tochter. Gibt es Dinge, die du bisher explizit von deiner Elternschaft gelernt hast? Welche dir wichtigen Werte und Eigenschaften lebst du ihr vor in der Hoffnung, sie möge einiges davon übernehmen?
Was ich in meiner Rolle als Vater gelernt habe, ist die Tatsache, dass man als Eltern niemals exakt das umsetzen kann, was man sich im Vorfeld vorgenommen hat. Immer wieder kommt es anders. Mit meiner Tochter habe ich Glück. Sie ist eine grossartige Tochter, lernwillig und ähnlich begeistert für allerlei. Fortschritte habe ich in den vergangenen Jahren in Bezug auf meine Geduld gemacht. Ich bin ruhiger geworden. Ein Wert, den ich meiner Tochter vorlebe, ist die Überzeugung, dass man – sprich sie – im Leben alles erreichen kann, was man sich wünscht, wenn der Glaube daran vorhanden ist und die nötige Energie dafür aufgebracht wird. Probieren lohnt sich auf jeden Fall und wenn es Spass macht, bleibt man dran. Diese Eigenschaft hat sie und legt sie seit rund einem Jahr in der Jugi (Polysport in der Gemeinde) unter Beweis.
Vielen Dank für das interessante Gespräch mit dir. Wir wünschen dir weiterhin viel Freude und Erfolg bei der Erfüllung deiner Aufgaben.
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